VON WIDERSTÄNDEN II "DRIFT"
Uraufführung:
Es war diese ganz langsame Bewegung, die mich faszinierte: ein Driften eben. Ein Driften zwischen Stillstand und Bewegung. Im Weiteren interessierten mich die Tonhöhenfärbungen, die Schwebungen / Oszillationen und Tonhöhen-Schwankungen auf einem Akkordeon. Und schließlich die Wiederholung als Stilmittel zu einem "geführten
Hören":
Das Klangmaterial besteht aus dem Obertonspektrum der 2 Töne c und d. Kompositions-Prinzip: Die Komposition ist dreiteilig. Sie arbeitet mit dem Prinzip der Wiederholung. Teil 3 ist die Umkehrung von Teil 1; in Teil 2 werden 6 Patterns (Muster) variiert und mit wechselnder Dynamik wiederholt (s. u.). "Wieder-holung ist ein Zurückholen von etwas, das in der Zeit schon vergangen ist. Wiederholung ist ein Brückenschlag in der Zeit, anders als z.B. das Echo, welches eine Ausweitung im Raum bedeutet. Wiederholung als Kompositionsprinzip beschäftigt sich mit Zeit und Erinnerung in Musik und Texten." (Christina Thürmer Rohr, 2003) Jeder Akkord dauert eine Balglänge (ziehen, stoßen, ziehen, und zwar so langsam wie möglich), das heißt, die Tonhöhe bestimmt die Länge des Akkordes. Ich habe das Tonmaterial ist in fünf verschiedene Lagen - von sehr tief bis sehr hoch - eingeteilt und dafür folgende fünf Tondauern bestimmt: 15, 20, 28, 41, 62 Sekunden. 1 = 15 sek. tiefste Lage 3 2 = 20 sek. 3 = 28 sek. 4 = 41 sek. 5 = 62 sek. höchste Lage 6 = __Luftgeräusch (Dauer abhängig von der Dynamik)
I II III 1 23456 1 (2) 34561 (2) (3) 21234 (3) (4) 56123 (4) (5) 61234 (5)
Die Mutation in Teil II wird abwärts (vertikal) gelesen (die Taktabfolge
von Teil II heißt also 232561 usw.).
Teil III (3 - 4min.): Wiederholung von Teil I, aber in der Umkehrung.
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