diaphonie II

für Kontrabass Solo (18 Min.) auf Cristin Wildbolz: Collaborations (DVD 2006)

“Diaphonie II” (Auftragskomposition für Kb Solo, Cristin Wildbolz)

Diaphonie:…”die Frage nach der Bedeutung des Denkens überhaupt, einem Prozess, in dem das Ich mit sich selbst umgeht, in sich selbst ein Gegenüber findet, sich selbst Fragen stellt, somit denkend eine Beziehung zu etwas herstellt, das es nicht ist, sondern anders ist. “..”Denken ist ein inneres Zwiegespräch, ein stummes Selbstgespräch…”
“..Das Vermögen des Denkens beweist, dass Menschen auch mit sich allein keine “Einheit” bilden..”
“..Im stummen Zwiegespräch des Ichs mit sich selbst aktualisiert sich vielmehr eine ursprüngliche Dualität, der Unterschied zwischen zwischen mir und mir. (…)
Diese ursprüngliche Dualität zwischen mir und mir macht so auch jede sogenannte Identitätssuche zum vergeblichen Unterfangen.”

aus: Christina Thürmer Rohr über Hannah Arendt,
V. Denken und Differenz

Zu Diaphonie II (2002)

Regelmässige “musikalische Tagebucheinträge” dokumentieren dieses “innere Zwiegespräch”. Der Versuch einer musikalischen Umsetzung/Auseinandersetzung mit dem “inneren Dialog” als Anfang sehen, “Denken (..) als Zweisamkeit mit sich selbst”. Die Frage, die Christin Wildbolz interessiert:
“why, when, how do we move in a space to get what sound or no sound AND what sound does make us move in a or out of a space and how or not?”
wird aufgegriffen und musikalisch umgesetzt. Dabei schliesst jeder Eintrag in irgendeiner Form an den Vorhergehenden an.
Für die Solistin wird das jeweilige Thema – quasi als Spielanleitung transparent bleiben, den ZuhörerInnen aber wird nur das musikalische Ereignis, sowie bestimmte damit verbundene Aktionen, präsent sein. Diese Komposition hat assoziativen Charakter und geht engagiert von der augenblicklichen Erfahrung aus, will dem Nachdenken nachhören.
Zu dieser Partitur wird möglicherweise ein Leporello hergestellt, welches die Partitur abbildet und (nachträglich) dem Publikum zugänglich gemacht werden kann.

Dauer:ca. 20 Min.

mela meierhans, 2002

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Gepostet am

31. März 2006