Penelopeia-Fragmente 30.01.2016

Samstag, 30. Januar 2015 um 18 Uhr

Werkstattaufführung
mit Texten von Margaret Atwood, Carolin Emcke und Homer

Mela Meierhans – Komposition
Leslie Leon – Mezzosopran
Daniel Fueter – Sprecher
Lotte Greschik – Regie
Michaela Dicu – Dramaturgie
Jonas Siepmann – Live-Elektronik, Mitarbeit Klangschaukel
Mariella Vequell von Westernach – Lichtgestaltung, Bühne
Holger Rüdrich – Instrumentenbau
Marianne Heide – Kostüm
Birgit Kolkmann – Sprecherin (Texte von Carolin Emcke)

Zwanzig Jahre lang währte Odysseus’ Abwesenheit aus Ithaka. Zwanzig Jahre lang wartete die brave Ehefrau, Penelope, auf ihren Mann, zog den gemeinsamen Sohn auf und wehrte sich gegen die aufdringlichen Freier, die Odysseus’ Platz einnehmen wollten. Dies alles erzählt Homer in seiner „Odyssee“ und doch stellt sich die Frage, ob wir wirklich die ganze Geschichte kennen. In ihrer 1982 erschienenen Novelle „The Penelopeiad“ erzählt die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood den Mythos aus der Perspektive der Wartenden und lässt die Frauen zu Wort kommen, die in der Heldengeschichte Homers ein Statistendasein fristen.

Die Komponistin Mela Meierhans verknüpft Atwoods Werk mit Übersetzungen aus Homers „Odyssee“ und neuen Texten der Journalistin und Autorin Carolin Emcke, um die Beweggründe der Protagonisten im Mythos offen zu legen. Sie zeigt Penelope als Tochter, Mutter und Ehefrau, als handelnde Staatsfrau, die in Odysseus Abwesenheit seine Geschäfte weiterführt. Sie gibt den durch Odysseus getöteten Mägden eine Stimme, sucht nach der Antriebsfeder in seinem Handeln und befreit ihn von der Bürde des mythologischen Helden.

Die erste Werkschau in diesem Jahr gab einen exklusiven Einblick in das vielschichtige Projekt, das als Uraufführung im September 2016 im Rahmen des Musikpodiums Zürich, in Koproduktion mit dem Kulturmarkt Zürich gezeigt wird.

Leslie Leon © Marianne Heide

Leslie Leon
© Marianne Heide

Daniel Fueter © Marianne Heide

Daniel Fueter
© Marianne Heide

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