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Bedeutung, sondern der Augenblick des "An- und Abklingens", der 55 Zustandsänderungen des
Lichteinfalls, imZeitraffer (siehe Lichtpartitur). meiner Arbeit an "Almah" beinflusst: brachen und auf den Boden fielen. Es fragte: Machen diese Sonnenstrahlen einen Klang, ein Geräusch, machen sie vielleicht "Klick", wenn sie den Boden berühren? Meine Antwort auf diese Frage (in der bestehenden Komposition) bestand darin, dass für mich der Moment des ersten (oder letzten) Auftreffens des Sonnenstrahls auf die jeweilige Oberfläche von entscheidender Bedeutung war (Klick!). Ich habe mich also gleichsam "an den Rändern des Lichteinfalls" bewegt. Wenn Sie die untere der beiden Lichtpartituren betrachten, sehen Sie, dass jeweils nur der Beginn sowie das Ende des Lichteinfalls mit Farbe bezeichnet ist. m.m.
Die Komposition ALMAH für Streichquartett und wandelndes Horn entstand auf Anfrage von und in Zusammenarbeit mit der Architekturabteilung der ETH Zürich. Mela Meierhans wurde beauftragt, eine konkrete Architektur in einer möglichst direkten Übersetzung (z. B. der Proportionen) hörbar zu machen, wobei hier nicht eine rein technische Eins-zu-Eins-Übertragung von einem Medium ins andere angestrebt, sondern - trotz aller Nachvollziehbarkeit des Prozesses der Interpretation der Architektur durch die Komponistin Raum gegeben wurde. Als vorgegebenes Objekt dieser Translation diente Le Corbusiers musikalische Wallfahrtskapelle des Marienkultes Notre-Dame du Haut in Ronchamp (daher auch der Titel des Stückes: almah bedeutet auf Hebräisch einfach junge Frau, in der Bibel, resp. im christlichen Bereich wurde der Begriff dann speziell auf die Jungfrau und Gottesmutter Maria umgedeutet). Vor allem der durch das phantastische Spiel des Lichts erzeugte Klang der Südfassade mit ihren 25 teils farbigen Lichtöffnungen war der Ausgangspunkt
und die strukturelle Grundlage für die Komposition:
Ein weiteres Element der Architektur- wie auch der Musik-Komposition ist deren generelle arithmetische Strukturierung gemäß der Proportion des Goldenen Schnittes im Sinne einer Fibonacci-Reihe (MODULOR). der direkten Gegenüberstellung (Konfrontation) von Architektur und Musik auch in Ronchamp zur Aufführung gelangen. Matthias Kruppa, Architekt
Machen Sonnenstrahlen ein Geräusch, wenn auf eine Wand, auf den Boden fallen? Auf diese Frage, einst von einem Kind gestellt, möchte ihr Werk eine Antwort sein. Almah, mathematisch streng strukturiert, bildet im Zeitraffer die Raumproportion von Le Corbusiers Ronchamp-Kapelle und den Gang des Sonnenlichtes im Sakralraum nach. Tatsächlich konnte man die statischen, punktuell belebten und aufgerauhten Klänge teilweise so hören: Als Qualitäten von Licht, seiner Stille, seinen Brechungen, seiner gleißenden Schärfe in der Morgensonne, seinem porösen
Zerbröckeln in der Nachmittagsschwüle und Abenddämmerung. Komposition lediglich im Mittel(Mittags-)Teil, wo die Horntöne melodisch zu fließen beginnen und die Streicher beinahe schwelgerische Klänge in den Raum zauberten. Die Qualität des immer wieder auch klangspröd wirkenden Stücks dürfte in dieser Verbindung einer formal- strengen Logik mit einer klug dosierten Klangsinnlichkeit liegen: Eine Aufführung, die neugierig machte auf eine Wiederbegegnung natürlich in Ronchamp, wo das Stück in naher Zukunft ebenfalls aufgeführt werden soll. Urs Mattenberger, LNN 13.02.1995, anläßlich der Uraufführung von Almah
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